Erwachsenenpsychiatrie
Psychiatriekliniken für Erwachsene messen gemäss ANQ-Messplan die Symptombelastung und deren Veränderung während des stationären Aufenthalts – jeweils aus Sicht der Behandelnden und aus Sicht der Patientinnen und Patienten. Weiter erfassen sie Art und Häufigkeit von Freiheitsbeschränkenden Massnahmen.
Termin
Abgabe Daten 2022: 7. März 2023
Messthemen
Symptombelastung
Die Symptombelastung zeigt Anzahl und Schweregrad der Symptome einer psychischen Störung. Sie wird sowohl im Fremd- als auch im Selbstrating gemessen: Behandelnde sowie Patientinnen und Patienten füllen dazu je einen Fragebogen aus. So beurteilen sie beispielsweise die Somatisierung (körperliche Beschwerden ohne organische Befunde), Zwanghaftigkeit, Unsicherheit im Sozialkontakt, Depressivität, Ängstlichkeit, Aggressivität, phobische Angst oder paranoides Denken. Dies bei Eintritt und Austritt. Daraus ergibt sich ein Differenzwert, der die Veränderung der Symptombelastung abbildet. Ein höherer Differenzwert weist auf ein grösseres Behandlungsresultat hin als ein tieferer. Die erhobenen Daten werden einmal pro Jahr ausgewertet.
Freiheitsbeschränkende Massnahmen (FM)
Mit dieser Messung ermittelt der ANQ jährlich den Anteil der Erwachsenen mit mindestens einer FM. Zu FM zählen: Isolation, Fixierung, Festhalten, Zwangsmedikation und Sicherheitsmassnahmen im Stuhl und im Bett. FM werden unter Berücksichtigung des Kindes- und Erwachsenenschutzes eingesetzt, wenn Patientinnen und Patienten sich selbst oder Dritte gefährden.
Messinstrumente
- HoNOS – Health of the Nation Outcome Scales: für Symptombelastung, Fremdbeurteilung
- BSCL – Brief Symptom Checklist: für Symptombelastung, Selbstbeurteilung
- EFM – Erfassungsinstrument Freiheitsbeschränkende Massnahmen
Auswertungsinstitut
w hoch 2 GmbH – Research, Analysis & Consulting, Bern
EP = Erwachsenenpsychiatrie
FP = Forensische Psychiatrie