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29.01.2015

Aspekte der Pflegequalität in Schweizer Spitälern gemessen

Am 5. November 2013 fand im Auftrag des ANQ landesweit die dritte Erhebung über Stürze und Dekubitus (Wundliegen) im Spital statt. Die Raten nahmen gegenüber dem Vorjahr leicht zu. In der risikobereinigten Auswertung, die einen fairen Vergleich zwischen den Spitälern erlaubt, zeigt sich, dass nur wenige Spitäler deutlich vom Durchschnitt abweichen. An der Messung beteiligten sich 133 Einzelspitäler und Spitalgruppen, verteilt auf 187 Spitalstandorte. Sie erhoben Daten bei rund 13'000 Patientinnen und Patienten.

Am Erhebungstag 2013 waren in den teilnehmenden Spitälern 17’486 Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren hospitalisiert. Davon willigten 12’903 (73,8 Prozent) in die Messung ein. Dekubitus wurde am Messtag dokumentiert. Stürze wurden rückblickend auf einen maximalen Zeitraum von 30 Tagen erfasst, wobei nur Stürze im Spital ausgewiesen werden. Das Pflegepersonal erhob sämtliche Daten verschlüsselt, welche die Hospitalisierten betrafen.

Die Rate der im Spital erworbenen Dekubitus der Kategorien 1–4* beträgt 4.6 Prozent (Vorjahr 4.4). Ohne Kategorie 1 liegt die Dekubitusrate bei 2.0 Prozent (Vorjahr 1.7). Für Stürze im Spital wurde eine Rate von 4.1 Prozent ermittelt (Vorjahr 3.8). Wie schon in den beiden Messjahren zuvor zeichnen die risikobereinigten Vergleiche ein einheitliches Bild der Spitäler. Nur wenige weichen statistisch wesentlich vom Durchschnitt aller Spitäler ab.

Weniger Dekubitus, mehr Stürze

Im internationalen Vergleich der Dekubitusrate Kategorie 1–4 weist die Schweiz mit 4.6 Prozent einen tieferen Wert aus als in den Vergleichsländern, wo die Raten zwischen 5.0 und 11.6 Prozent variieren. Mit 4.1 Prozent übertrifft die Schweizer Sturzrate jedoch die Zahlen anderer Länder, die hier Werte zwischen 1.5 und 3.8 Prozent erzielen.

Eingesetzt wurde die Messmethode «International Prevalence Measurement of Care Problems» (LPZ International). Sie wurde von der niederländischen Universität Maastricht entwickelt und kommt international seit mehreren Jahren periodisch zum Einsatz. Deshalb können die Schweizer Resultate mit LPZ-Messergebnissen aus anderen Ländern verglichen werden.

Wichtige Gradmesser

Sturz- und Dekubitusraten geben, nebst weiteren Indikatoren, Aufschluss über die Pflegequalität. Trotz professioneller Pflege kann nicht verhindert werden, dass Patientinnen und Patienten im Spital stürzen oder wundliegen. Um dieses Risiko möglichst tief zu halten, erfolgt seit 2011 unter der Federführung des ANQ jährlich eine Erhebung zur Häufigkeit von Sturz und Dekubitus. Weil die Ergebnisse nach Spitaltyp dargestellt werden, können sich die Spitäler und Kliniken mit anderen Institutionen vom gleichen Spitaltyp vergleichen. Die aus der Messung gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es ihnen, Prävention und Pflege weiter zu verbessern.

* Der im Spital erworbene Dekubitus ist wie folgt eingeteilt: Kategorie 1: nicht wegdrückbare Rötung der intakten Haut | Kategorie 2: Teilverlust der Haut | Kategorie 3: Verlust der Haut | Kategorie 4: Vollständiger Haut- oder Gewebeverlust.

 

Prävalenzrate in % 2013 2012 2011
Dekubitus – im Spital erworben, Kategorie 1 – 4 4.6 4.4 5.8
Dekubitus – im Spital erworben, exkl. Kategorie 1 2.0 1.7 2.1
Sturz im Spital 4.1 3.8 4.3

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