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18.10.2022

Hohe Behandlungsqualität in Schweizer Psychiatriekliniken

Die heute publizierten Ergebnisse der Qualitätsmessungen 2021 in der Erwachsenen- sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie belegen die hohe Wirksamkeit von stationären Behandlungen: Die durchschnittliche Symptombelastung der Patientinnen und Patienten nahm während des Klinikaufenthalts deutlich ab. Erneut wurde auch die Häufigkeit von Freiheitsbeschränkenden Massnahmen erfasst.

Im Messjahr 2021 nahmen 103 Kliniken der Erwachsenenpsychiatrie und 31 Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie an den Qualitätsmessungen des Nationalen Vereins für Qualitätsentwick­lung in Spitälern und Kliniken (ANQ) teil. Die heute veröffentlichten Auswertungen basieren in der Erwachsenenpsychiatrie auf Daten von 83‘067 stationär behandelten Patientinnen und Patienten, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf Daten von 4‘566 Patientinnen und Patienten. Damit nahmen die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr stark zu. Die jährliche Vollerhebung erfasst zum einen, wie sich die Symptombelastung während des Klinik­aufenthalts aus Sicht der Patientinnen und Patienten sowie aus Sicht der Behandelnden verändert. Zum anderen wird die Häufigkeit von Freiheitsbeschränkenden Massnahmen ermittelt. Im Messjahr 2021 konnte die bereits im Vorjahr sehr hohe Datenqualität noch einmal in fast allen Bereichen gesteigert werden.

Erwachsenenpsychiatrie: Behandlungen linderten die Symptombelastung

Die durchschnittliche Symptombelastung nahm bei den Patientinnen und Patienten aller Kliniken zwischen Ein- und Austritt deutlich ab. Im Rahmen der Messung der Symptombelastung werden unter anderem körperliche und psychische Beschwerden sowie Einschränkungen im sozialen Leben beurteilt. Der Rückgang der Symptombelastung bewegte sich aus Sicht der Patientinnen und Patienten und aus Sicht der Behandelnden im Rahmen des Vorjahrs, die Belastungswerte bei Ein- und bei Austritt blieben dabei stabil.

Fälle mit mindestens einer Freiheitsbeschränkenden Massnahme nahmen leicht zu

Der Anteil an Fällen mit mindestens einer Freiheitsbeschränkenden Massnahme betrug in der Erwachsenenpsychiatrie über alle Kliniktypen hinweg 9,6%. Der Anstieg von 0,9 Prozentpunkten ist in erster Linie auf eine höhere Zahl von betroffenen Fällen an einzelnen grossen Standorten sowie die weiter verbesserte Datenqualität zurückzuführen. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass Freiheitsbeschränkende Massnahmen im Kontext beurteilt werden müssen und eine geringe Zahl nicht automatisch auf eine bessere Qualität hinweist. Zudem dürften auch pandemie­bedingte Isolationen, die nicht gesondert ausgewertet wurden, zum Anstieg beigetragen haben.

Kinder- und Jugendpsychiatrie: Behandlungen zeigten Wirkung und Freiheitsbeschrän­kende Massnahmen gingen weiter zurück

Auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sank die durchschnittliche Symptombelastung während der psychiatrischen Behandlung klar. Während die Eintrittswerte in der Selbstbewertung der Patientinnen und Patienten im Vergleich zum Vorjahr erneut anstiegen, gingen sie in der Fremdbewertung der Behandelnden leicht zurück. Sowohl in der Selbst- als auch in der Fremdbewertung wurde die Differenz zwischen Ein- und Austrittswert und damit die Symptomreduktion gegenüber dem Vorjahr kleiner. Der Anteil an Fällen mit mindestens einer Freiheitsbeschränkenden Massnahme ging 2021 weiter zurück, er sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkt auf 6,8%.

Für Spital-/Klinikranglisten ungeeignet

Aus den ANQ-Messergebnissen lassen sich keine seriösen Ranglisten ableiten. Jedes Ergebnis bildet nur einen Qualitätsaspekt ab und sagt nichts über die Gesamtqualität eines Spitals / einer Klinik aus. Aus den Ergebnissen mehrerer ANQ-Messungen erstellte Rankings sind ebenfalls nicht vertretbar.

Online-Grafiken Messergebnisse
Kliniken der Akut- und Grundversorgung
Kliniken mit Schwerpunktversorgung
Kliniken zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen
Kliniken der Forensischen Psychiatrie
Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie

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