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08.11.2017

Neuste Zahlen zu Wundliegen und Sturz im Spital

Am 8. November 2016 erfolgte in den Schweizer Akutspitäler und Kinderkliniken die jährliche Messung von Dekubitus (Wundliegen) und Stürzen im Spital. Im Vergleich mit dem Vorjahr fallen die Häufigkeitsraten leicht höher aus, ausser für Dekubitus aller Kategorien bei Kindern und Jugendlichen, wo ein tieferer Wert erzielt wird. Allerdings liegen die meisten Veränderungen statistisch gesehen im Zufallsbereich.

Mehr als 13’000 Erwachsene und rund 750 Kinder und Jugendliche beteiligten sich an der Erhebung im 2016. Sie waren am Messtag in einem der 195 Einzelspitäler und Spitalgruppen oder in einer der 31 Kinderkliniken respektive auf einer Akutspital-Kinderstation hospitalisiert, welche regelmässig ANQ-Qualitätsmessungen durchführen. Ob und wie Hospitalisierte wundliegen, erfasst das Pflegepersonal jeweils per Stichtag. Weiter dokumentiert es, wie oft Erwachsene im Spital gestürzt sind.

Die Häufigkeitsraten, die sich aus den erfassten Daten berechnen lassen, ermöglichen es, die Entwicklung der Pflegequalität in der Schweiz zu beobachten. Gleichzeitig lassen sich Spitäler innerhalb eines Spitaltyps direkt miteinander vergleichen. Daraus gewonnene Erkenntnisse können direkt in den spitalinternen Verbesserungsprozess einfliessen.

Dekubitus bei Erwachsenen

Die Gesamtrate 2016 liegt bei 4,4 Prozent und steigt damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent. Sie schliesst alle Dekubitus-Kategorien* ein. Um 0,1 Prozent nimmt die Rate von Kategorie 2 und höher zu; sie beträgt 2,0 Prozent. Im internationalen Vergleich sind beide Werte im unteren Drittel der Referenzwerte anzusiedeln. Im nationalen Spitalvergleich weichen bei der Gesamtrate zehn Spitäler wesentlich vom Durchschnitt aller Spitäler ab, bei der Rate von Kategorie 2 und höher sind es drei.

Dekubitus bei Kindern

Verglichen mit dem Vorjahr reduziert sich hier die Gesamtrate 2016 um 1,8 Prozent. Sie liegt bei 9,9 Prozent. Die Rate von Kategorie 2 und höher beläuft sich auf 2,6 Prozent. Somit legt diese gegenüber 2015 um 0,9 Prozent zu. Diese Schweizer Raten sind vergleichbar mit den internationalen Referenzzahlen. Bei der Gesamtrate wird im landesweiten Spitalvergleich lediglich ein Spital, bei der Rate ab Kategorie 2 werden nur zwei Spitäler als statistische Ausreisser identifiziert.

Vor allem unter einjährige Kleinkinder auf Neonatologie- und Intensivstationen, die viele medizinischen Installationen aufwiesen, lagen wund. Hier zeigt sich deshalb das grösste Verbesserungspotential. Zu berücksichtigen ist, dass gerade Früh- oder Neugeborene mit ihrer unreifen Haut besonders gefährdet sind, Dekubitus zu entwickeln.

Sturzrate Erwachsene

Von 2015 auf 2016 steigt die Sturzrate um 0,8 Prozent auf 3,8 Prozent. Obwohl die Schweizer Sturzrate seit Messbeginn leicht abnahm, ist sie in der Schweiz weiterhin höher als in anderen Ländern. Im direkten Spitalvergleich unterscheiden sich auch hier mit vier Spitälern nur wenige vom Durchschnitt aller Institutionen. Ein früherer Sturz gilt als wichtiger Faktor für allfällige weitere Stürze und bildet deshalb einen zentralen Ansatz für Verbesserungsmassnahmen.

Messmethode weiterentwickelt

Das angewandte Messverfahren „LPZ International“ der Universität Maastricht wurde für die Messung 2016 im Erwachsenenbereich komplett überarbeitet. Dazu zählt auch die Darstellung der Ergebnisse auf Spitalebene, die benutzerfreundlicher und interaktiver gestaltet ist. Bei der Messung im Bereich Kinder und Jugendliche kam die bisherige LPZ-Messmethode unverändert zum Einsatz.

Ergebnisse im Mehrjahresvergleich

Prävalenzraten Erwachsene, in % 2016 2015 2014 2013 2012 2011
Dekubitus – im Spital erworben, alle Kategorien 4,4
4,1 4,3 4,6 4,4 5,8
Dekubitus – im Spital erworben, ab Kategorie 2 2,0
1,9 1,8 2,0 1,7 2,1
Sturz im Spital 3,8
3,0 3,6 4,1 3,8 4,3
Prävalenzraten Kinder und Jugendliche, in %
2016
2015 2014 2013
Dekubitus – im Spital erworben, alle Kategorien 9,9
11,7 13,5 15,1
Dekubitus – im Spital erworben, ab Kategorie 2 2,6
1,7 3,0 2,5

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