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20.06.2017

Qualität von Hüft- und Knieprothesen erfasst

Mit dem Implantat-Register SIRIS wurde landesweit eine bedeutende Informationsquelle aufgebaut, die Qualitätsdaten für die Orthopädie generiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse liefern wichtige Grundlagen für die Qualitätsentwicklung von Kliniken, Ärzteschaft und Industrie. Aufgrund der Aufnahme des Registers in den ANQ-Messplan sind Schweizer Spitäler und Kliniken seit 2012 verpflichtet, orthopädische Eingriffe mit Gelenkersatz an Hüft und Knie einheitlich zu erfassen. Damit ist eine hohe Abdeckung garantiert. Bis 2015 wurden über 95 Prozent der verkauften Implantate dokumentiert. Nun liegt eine wissenschaftliche Auswertung der Datensammlung 2012 bis 2015 vor.

Seit Start des Implantat-Registers wurden rund 130’000 Hüft- und Knieprothesen dokumentiert. Davon entfallen gut 38’000 auf das Jahr 2015, was in etwa der Anzahl der erfassten Fällen des Vorjahres und 95 Prozent aller Primär- und Revisionsoperationen an Hüft und Knie entspricht. Veränderungen von 2014 zu 2015 zeigen sich innerhalb der Eingriffe am Knie: Die Erstimplantationen eines totalen Gelenkersatzes gingen zurück, während sie beim Knieteilersatz und bei den Knierevisionen zunahmen. Gesamthaft ist keine Zunahme von Hüft- und Knieimplantationen festzustellen.

Arthrose ist über alle Erfassungsjahre die häufigste Diagnose, die eine erstmalige Implantation einer Hüft- oder Knieprothese erforderte. Das durchschnittliche Alter bei Revisionseingriffen bei Hüftprothesen betrug 71 Jahre, Frauen waren mit 50 Prozent betroffen. Bei den Knieprothesen-Revisionseingriffen wurde ein durchschnittliches Alter von 68 Jahre ermittelt. Frauen waren hier mit 59 Prozent betroffen.

Datenqualität

Die Qualität der Datenerfassung wird laufend überprüft – im Jahr 2015 anhand von Stichproben in 350 registrierten Fällen in 35 Kliniken, sowie durch Monitoring der Eingaben. Das verwendete IT-System wurde 2015 von einer unabhängigen Organisation überprüft; es übertrifft die üblichen Standards. Zur Steigerung der Eingabequalität wurde eine SIRIS-App entwickelt, welche die Dateneingabe für die Ärztinnen und Ärzte weiter vereinfacht und verkürzt.

Jährliche Berichterstattung

Der umfassende Jahresbericht 2012 bis 2015 entstand dank der konstruktiven Zusammenarbeit der Stiftung SIRIS mit der Ärztegesellschaft swiss orthopaedics, der Industrie (FASMED), der Krankenversicherer (santésuisse), dem Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) sowie mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten. Alle Beteiligten sind bestrebt, transparent und regelmässig über die Entwicklung des Implantate-Registers zu informieren. Der Bericht wird deshalb weiter ausgebaut und künftig jährlich publiziert.

Benefit für Patientinnen und Patienten, Spitalwesen und Industrie

Register weisen technische und inhaltliche Vorteile auf: Resultate werden vergleichbar, grosse Fallzahlen kommen innert kurzer Zeit zustande; die Leistungen von Implantaten, Kliniken und Ärzteschaft können beurteilt werden. Weil sowohl gebräuchliche wie auch innovative Behandlungsmethoden im Register SIRIS erfasst sind, ist ein objektiver Qualitätsvergleich der Resultate möglich – auch international.

Nebst der Operationsqualität werden dank SIRIS auch Langzeitverhalten und Funktionsdauer der Implantate transparent. Gerade bei Implantaten, die für eine lange Einsatzdauer entwickelt werden, ist ein unabhängiges und aussagekräftiges Überwachungsinstrument wie SIRIS unverzichtbar.

SIRIS gibt weiter Auskunft über Komplikationen und deren Ursachen. Es dient deshalb auch als Frühwarnsystem: Bei Implantatversagen erfolgen allfällige Rückrufe rasch und effektiv, auch wenn solche bei der heutigen Qualität von Implantaten höchst selten notwendig sind.

Wissenschaftlicher Jahresbericht SIRIS 2012-2015

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